Hochgeschwindigkeitszüge in den USA und Kanada
Anfang des 20. Jahrhunderts war die Eisenbahn das Verkehrsmittel Nummer 1 in den USA und Kanada. Das Schienennetz breitete sich rasch aus. Doch mit dem Boom des Luftverkehrs und der drastisch kürzeren Reisezeiten verlor die Bahn viele Kunden. Um dem entgegen zu wirken, setzte man damals auf puren Luxus, doch das reichte nicht aus, um die Personenzüge rentabel zu betreiben. Heutzutage werden vor allem Güter auf dem Schienenwege transportiert. In Ballungszentren befördern die Metroliner und Nahverkehrszüge die Pendler.
Erst recht spät versuchte Amtrak, mit Hilfe von Hochgeschwindigkeitszügen Kunden zurückzugewinnen. Kandidaten waren der deutsche Transrapid, der ICE, der schwedische X2000 und der französische TGV. Ein ICE-1-Zug und ein X2000 wurden für Werbezwecke extra nach Amerika verschifft! Zuerst zeigte der X2000, was in ihm steckte und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Vom 17. Juli bis 3. Oktober 1993 war der „ice-train“ auf Amerika-Tournee, danach stand er bis Dezember des gleichen Jahres im Metrolinerdienst zwischen Washington und New York. Auch der ICE fuhr mit 260 km/h für die USA rekordverdächtige Geschwindigkeiten. Doch letztendlich siegte eine Variante des TGV. Danach wurde es um weitere Schnellbahnprojekte ruhig. Erst unter der Regierung Obamas holte man die Pläne für schnelle Züge wieder aus der Schublade heraus. Es wird sich in den nächsten Jahren zeigen, ob die USA wieder Nägel mit Köpfen machen.