Hochgeschwindigkeitszüge in Österreich
Österreich möchte bis 2010 zu den Top-Bahnen Europas gehören und investiert daher seit einigen Jahren kräftig in das Schienennetz und die Fahrzeuge. Neue Höchstgeschwindigkeiten bis zu 230 km/h sollen die Bahn auch wettbewerbsfähiger gegenüber dem Flugverkehr machen.
ICE 1 – Deutschland, Österreich, Schweiz
Rekord-Geschwindigkeit: 328 km/h – Baujahr: von 1989 bis 1993
Im Juni 1991 gingen die ersten 23 ICE in Betrieb. Nach und nach stockte die Deutsche Bahn ihre ICE 1 - Flotte auf 60 Fahrzeuge auf. Bei einem schweren Zugunglück am 3. Juni 1998 zerschellte ein Zug dieser Baureihe nach einer Entgleisung an einer Brücke. Seitdem verkehren nur noch 59 ICE 1 durch Deutschland, sowie in Teilen Österreichs und der Schweiz. Von Mitte 2005 bis Ende 2008 machte die DB die Züge durch ein umfangreiches Modernisierungsprogramm für die nächsten zehn Jahre fit.
ICE-S – Deutschland, Österreich, Schweiz
Rekord-Geschwindigkeit: 393 km/h – Baujahr: von 1994 bis 1996
Die Deutsche Bahn ließ Mitte der Neunzigerjahre einen neuen Experimentalzug zusammenstellen, um den inzwischen veralteten ICE-V zu ersetzen. Der ICE-S bestand ursprünglich aus ICE-2-Triebköpfen und drei Mittelwagen, wobei neue, teils angetriebene Drehgestelle getestet wurden, die später in Serie im ICE 3 Einzug hielten. Noch heute wird der ICE S zur Überprüfung von Gleisen und Oberleitungen herangezogen oder Komponenten auf Herz und Nieren geprüft.
ICE-T – Deutschland, Österreich, Schweiz
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h – Baujahr: von 1997 bis 1999
Dieser 230 km/h schnelle ICE-Zug verfügt über eine Neigetechnik und beschleunigt den Verkehr auf kurvenreichen Strecken. Wie beim ICE 3 ist auch hier die Hälfte aller Räder angetrieben und es gibt keine Triebköpfe mehr. Zum Winterfahrplan 2004/2005 rollte die zweite ICE-T-Generation an. Ein Jahr später weitete sich das Einsatzgebiet der Neigezüge auf Österreich aus.
railjet – Österreich, Schweiz, Deutschland, Ungarn, Tschechien
Rekord-Geschwindigkeit: 275 km/h – Inbetriebnahme: 12/2008
Siemens Mobility konstruierte für die Österreichischen Bundesbahnen 51 lokbespannte Wendezüge mit dem Namen "railjet". Eine Komposition setzt sich aus einer Taurus-Hochleistungslokomotive, antriebslosen Mittelwagen und einem Steuerwagen zusammen. Mit bis zu 230 Stundenkilometern sind die internationalen Züge nicht nur in Österreich anzutreffen, sondern verkehren auch bis in die Schweiz, nach Deutschland, Italien, Tschechien, Ungarn und die Slowakei. Das besondere Merkmal der railjet-Superzüge ist der hohe Komfort.
EC250 Giruno (RABe 501) – Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 249 km/h – Inbetriebnahme: 2019
Die Schweizerische Bundesbahnen AG beauftragte 2014 den heimischen Bahnhersteller Stadler Rail mit dem Bau von 29 Hochgeschwindigkeitszügen. Sie sind für den internationalen Einsatz in der Schweiz, in Italien, Deutschland und Österreich vorgesehen. Seit 2015 werden die Züge bei den SBB als "Giruno" (Bussard) geführt. 2019 startete innerhalb der Schweiz der kommerzielle Betrieb. Milano wird seit 2020 mit den Giruno-Zügen bedient. Genova, Bologna und Venezia kamen 2022 als weitere Destinationen hinzu. 2026 sollen mit weiteren neun 11-teiligen Garnituren auch Ziele in Deutschland angefahren werden.
Insgesamt 5 Hochgeschwindigkeitszüge