50 Jahre Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge — das große Jubiläum
Hürden, die es bei der Realisierung des Shinkansen zu meistern galt
Die Voraussetzungen für eine schnelle Eisenbahn in Japan hätten kaum schlechter sein können. Landesweit werden jedes Jahr rund 1500 Erdbeben registriert, wobei sich die stärkeren Beben negativ auf die Infrastruktur der Bahn auswirken. Flutwellen, verursacht durch Seebeben können an küstennahen Eisenbahnstrecken erhebliche Schäden anrichten. Monsunwinde sorgen im subtropisch heißen Süden für reichliche Niederschläge mit der Gefahr von lokalen Überschwemmungen. Im kühlgemäßigten Norden Japans stehen dagegen die schneereichen Bergregionen dem Schienenschnellverkehr im Wege.
Japan zählt zu den dicht besiedeltsten Staaten der Erde mit äußerst wenig Platz für eine komplett neue, auch noch möglichst geradlinige Neubaustrecke, die jedoch unabdingbar ist, um Züge mit hohen Geschwindigkeiten fahren zu lassen. Das bisherige, schmalspurige Eisenbahnnetz gewährleistet nur bis maximal 170 km/h eine ausreichende Kippsicherheit der Fahrzeuge. Nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich zwar die Wirtschaft Japans außergewöhnlich schnell, doch in den Fünfzigerjahren befürwortete die Bevölkerung den Ausbau des Autobahnnetzes und den Flugverkehr — eine neue Hauptstrecke für Hochgeschwindigkeitszüge wurde jedoch als Absonderlichkeit abgetan und kaum für ernst genommen. Es war daher nicht leicht, das notwendige Kapital für die Realisierung einer neuen Hauptstrecke (Shin Kan Sen) zu erhalten. Doch die Weltbank ermöglichte es der damaligen Japanese National Railway (JNR), Darlehen für eine Schnellfahrstrecke zwischen der Hauptstadt Tokio und der Metropole Osaka aufzunehmen. Nun mussten die Pläne in die Tat umgesetzt werden. Das war alles andere als einfach, denn schließlich begab man sich in technisches Neuland. Niemand konnte vom Wissen im In- und Ausland profitieren, wie sowohl die Schnellfahrstrecke als auch das rollende Material herzustellen sind. Allen Widrigkeiten zum Trotz wurde das Shinkansen-Mammutprojekt binnen fünfeinhalb Jahren realisiert.
Eröffnung des Tokaido-Shinkansen im Jahr 1964
Am 1. Oktober 1964 erfolgte die Inbetriebnahme des Tokaido-Shinkansen zwischen Tokio und Osaka. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h bewältigten die Hochgeschwindigkeitszüge der Serie 0 die 515 Kilometer lange Distanz in lediglich vier Stunden. Praktisch vom ersten Tag an transportierte das technische Glanz- und Meisterstück pünktlich und sicher Tausende von Menschen. Skeptiker des Shinkansen unter Fachleuten und Politikern wurden eines Besseren belehrt. Selbst die Weltöffentlichkeit konnte über den Erfolg des Shinkansen nur Staunen! Seit 1964 setzt das Shinkansen-Schnellbahnsystem immer neue Maßstäbe in punkto Qualität und Quantität. Noch nie ist ein Fahrgast in einem Shinkansen zu Schaden gekommen. Die Pünktlichkeit der Züge auf dem mittlerweile rund 2200 Kilometer langen Shinkansen-Netz ist legendär — und das bei einer Zugfolge von bis zu drei Minuten zu Stoßzeiten!
Harte Jahre für den Shinkansen
Doch die Hochgeschwindigkeitsbahn in Japan musste auch schwierige Zeiten durchleben. Recht bald nach der Eröffnung des Tokaido-Shinkansen im Jahr 1964 wurde
die Euphorie durch teilweise massiven Widerstand in der Bevölkerung gedämpft. In erster Linie der Lärm entfachte eine Protestwelle, weswegen weitere Schnellfahrstrecken nur zögerlich durchzusetzen waren. Auch die Höchstgeschwindigkeit konnte erst Ende der Achtziger durch leisere Baureihen signifikant erhöht werden. Zudem führte ein exorbitanter Schuldenberg zum Bankrott der Japanese National Railway. Nach der Privatisierung hielten die neu entstandenen Bahngesellschaften jedoch glücklicherweise weiterhin am hohen Qualitätsmaßstab des Shinkansen-Systems fest.
Ehrgeizige Ziele der Shinkansen-Betreibergesellschaften
Bereits 2002 steckte sich beispielsweise die Bahngesellschaft JR East ein ehrgeiziges Ziel: "Wir werden durch Investitionen in Forschung und Entwicklung neue Technologien schaffen, um höhere Geschwindigkeiten und eine größere Sicherheit zu erreichen, sowie die Umweltfreundlichkeit und den Fahrkomfort zu steigern — und damit den Status 'Der beste Shinkansen der Welt' zu erhalten." Die Fahrgäste sollen "selbst bei hohen Geschwindigkeiten einen höheren Komfort als im TGV und ICE 3" erleben. JR East verkündete weiter: "Wir strengen uns an, buchstäblich die Weltbesten zu sein." Tatsächlich führt JR East derzeit die Bestenliste der Shinkansenzüge an: Seit 2014 erreichen die Serien E5 und E6 im Betrieb nach Fahrplan 320 Stundenkilometer, bei gleichzeitig sehr hohem Komfort.
In der Tat, auch 50 Jahre nach der Premierenfahrt der Serie 0 ist das Shinkansen-Zugsystem nach wie vor der Star in der Welt der schnellen Züge. Mögen sich weitere erfolgreiche Jahrzehnte anschließen!
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im Jahr 2014 wurden und werden die Inhalte über den Shinkansen auf dieser Website auf den aktuellen Stand gebracht. Nachfolgend ist eine interaktive Streckenkarte von Japan zu finden sowie eine chronologische Auflistung und Kurzbeschreibung der einzelnen Shinkansen-Generationen. Abschließend gebe ich noch einige Linktipps zu besonderen Artikeln in diesem Internetauftritt sowie Hinweise zu besonderen Events in Japan. Ich wünsche allen einen interessanten, kurzweiligen Aufenthalt in der Welt der schnellen Züge.
Das Shinkansen-Netz in Japan
Die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge in chronologischer Reihenfolge
Rekord-Geschwindigkeit: 286 km/h – in Betrieb von: 25.08.1964 bis 14.12.2008
Die Shinkansen-Triebwagenzüge der Serie 0 waren die ersten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt. Am 1. Oktober 1964 nahmen sie auf der Tokaido-Strecke zwischen Tokio und Osaka den Betrieb auf. Wegen ihrer außergewöhnlichen Kopfform nannte man sie auch „Geschoss-Züge“ (bullet trains). Bereits zur Jahrtausendwende waren die meisten Garnituren ausgemustert worden. Der letzte Shinkansen der Serie 0 fuhr am 14. Dezember 2008.
In regelmäßigen Abständen prüfen Shinkansen-Messzüge die Gleise, Oberleitung, Signalanlagen und elektrische Einrichtungen auf Veränderungen. Aufgrund ihrer diagnostischen Aufgaben und der auffällig gelben Lackierung kamen die Züge schnell zu ihrem Spitznamen „Doctor Yellow“. Im Laufe der Jahre wurden die älteren Baureihen durch modernere ersetzt. Künftig sollen N700S-Garnituren seine Aufgaben übernehmen, sodass die Ära „Doctor Yellow“ enden wird.
Rekord-Geschwindigkeit: 581 km/h
Mit 603 km/h ist der Versuchsträger MLX01 die schnellste Magnetschwebebahn der Welt. Das supraleitende Schweben ist eine Domäne der Japaner. Der Maglev ist die Konkurrenz zum deutschen Transrapid. Seit Ende Dezember 2007 ist es offiziell: In Japan wird die erste Hochgeschwindigkeits-Maglev-Strecke gebaut. Der erste, 286 Kilometer lange Abschnitt von Tokio nach Nagoya soll 2027 in Betrieb gehen. Die gesamte, 438 Kilometer lange Strecke zwischen Tokio und Osaka soll ab 2030 befahrbar sein. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 500 km/h soll die Reise von Tokio nach Osaka nur eine Stunde dauern.
Ab 2025 soll der reguläre Personenverkehr mit bis zu 600 km/h aufgenommen werden.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h – in Betrieb von: 1980 bis Februar 2013
Für die schneereichen Gegenden der Nord-Ost-Strecke bestellte die damalige japanische Staatsbahn die Baureihe 200. Deutliche Erkennungsmerkmale waren die grün-beige Lackierung und die große Schneeschar unterhalb der Nase. Die Shinkansen der Serie 200 erschienen noch vor der Serie 100 und wurden ab 1980 eingesetzt. 1997 mussten die ersten Fahrzeuge bereits ausrangiert werden. Seit März 2013 ist die zweite Shinkansen-Generation nicht mehr in Betrieb.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h – in Betrieb von: 1985 bis März 2012
Erst 1985 erschien die dritte Shinkansen-Generation in Form der Serie 100 und trat die direkte Nachfolge der Serie 0 auf den Tokaido- und Sanyo-Schnellfahrstrecken an. Die Züge sind leichter, windschlüpfriger, aber mit bis zu 230 km/h Höchstgeschwindigkeit kaum schneller als die Ur-Shinkansen. Ein besonderes Highlight war die Einführung von zwei Doppelstockwagen pro Zugverbund. Die ersten Garnituren wurden 1999 außer Dienst gestellt. Im März 2012 verschwand auch der letzte Zug der Baureihe 100 von der Bildfläche.
Rekord-Geschwindigkeit: 325.7 km/h – in Betrieb von: März 1992 bis März 2012
Die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge der Baureihe 300 tauchten ab März 1992 im Fahrplan auf. Sie waren technisch für 300 Stundenkilometer ausgelegt, im Alltag verkehrten sie jedoch nur mit 270 km/h. Sowohl was die Technik als auch das Design betrifft, hatten sie nichts mehr mit den Vorgängern der Baureihen 0 und 100 gemein. Die Züge wurden auf den Tokaido- und Sanyo-Shinkansen betrieben. Im März 2012 wurde die letzte Garnitur auf das Abstellgleis geschoben.
Rekord-Geschwindigkeit: 345.8 km/h – in Betrieb von: 01.07.1992 bis 19.04.2010
Dieser schnittige Silberpfeil in Form der Shinkansen-Serie 400 wurde äußerst schlank gebaut, um auch auf kurvenreichen Umbaustrecken mit schmalem Lichtraumprofil fahren zu können. Die Höchstgeschwindigkeit der 12 Einheiten lag bei 240 km/h, wiewohl bei Versuchsfahrten 345 km/h erreicht wurden. Ihr Einsatzgebiet erstreckte sich von Tokio über Fukushima bis nach Yamagata. 2010 wurden die Shinkansen der Baureihe 400 von Fahrzeugen der Serie E3 abgelöst.
Rekord-Geschwindigkeit: 425 km/h – in Betrieb von: April 1992 bis Februar 1998
Um die Höchstgeschwindigkeiten der Serienzüge spürbar zu erhöhen und den Fahrkomfort zu steigern, waren Versuchsfahrzeuge wie der Star 21 unabdingbar. Mit diesem Testzug wurden unterschiedliche Wagenkastenkonstruktionen und verschiedene Drehgestelltypen untersucht. Im Dezember 1993 stellte der allachsangetriebene Star 21 mit 425 km/h einen japanischen Geschwindigkeitsrekord auf. Die Tests wurden von JR East auf den Joetsu-Shinkansen durchgeführt.
Rekord-Geschwindigkeit: 350.4 km/h – in Betrieb von: April 1992 bis 31. Mai 1996
In den Jahren 1992 bis 1996 unternahm der Shinkansenbetreiber JR West Versuchsfahrten mit dem Experimentalzug WIN350, der unter anderem mit aktiven Dämpfern und Neigetechnik aufwartete. Auf der Sanyo-Schnellfahrstrecke drang man in den Geschwindigkeitsbereich von 350 Stundenkilometern vor, doch seine technische Auslegungsgeschwindigkeit von 385 km/h erreichte er nicht. Der WIN350 war der Wegbereiter für der Serienfahrzeuge der Baureihe 500.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h – in Betrieb von: 15.07.1994 bis 28.09.2012
Ursprünglich als Shinkansen der Serie 600 vorgesehen, trugen diese 240 km/h schnellen Hochgeschwindigkeitszüge die Baureihenbezeichnung E1. Dies waren die ersten, reinen Doppelstock-Shinkansen-Züge. In einer nur 302 Meter langen Garnitur waren sage und schreibe 1235 Sitzplätze untergebracht. JR East betrieb die insgesamt nur sechs Züge auf den Tohoku- und Joetsu-Shinkansen.
Rekord-Geschwindigkeit: 443 km/h – in Betrieb von: 25. Mai 1995 bis 1. Februar 2002
Nach JR East und JR West ließ auch der japanische Bahnbetreiber JR Central ab 1994 von der einheimischen Industrie einen Versuchszug herstellen. In gemeinsamer Absprache stellte jeder der vier Hersteller seinen eigenen Zugteil her, wobei sich die Endwagen im Design deutlich unterschieden. Am 26. Juli 1996 stellte der Shinkansen 300X mit 443 km/h einen neuen japanischen Rekord auf, was ihn damals zum zweitschnellsten Zug der Welt machte. Die aus den Versuchsergebnissen gewonnenen Erkenntnisse flossen in den Bau der
Shinkansen-Serie 700 ein.
Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h – Inbetriebnahme: 3. Juni 1997
Wie die Baureihe 400 gehört die Shinkansen-Baureihe E3 ebenfalls zur Gattung der Mini-Shinkansen. Mit der Eröffnung der Akita-Umspurstrecke wurden diese Garnituren notwendig, weil herkömmliche Shinkansen-Züge zu breit sind. Nur auf der Tohoku-Schnellfahrstrecke erreichen die Züge 275 km/h. Im Laufe der Jahre wurden Garnituren der Reihe E3, E3-1000 und E3-2000 nachbestellt. Letztere ersetzten die Baureihe 400 auf den Yamagata-Shinkansen.
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h – in Betrieb von: 20.12.1997 bis 01.10.2021
Die Serie E4 ist die zweite Generation von Doppelstock-Shinkansenzügen. Ende 1997 nahm JR East mit drei Garnituren den Plandienst auf der Tohoku-Schnellfahrstrecke auf. Insgesamt wurden 26 achtteilige, 240 km/h schnelle E4-Züge beschafft. Die Einsatzgebiete erstrecken sich auf die Relation Tokio – Fukushima sowie die Joetsu- und Nagano-Shinkansen. 2021 wurde die komplette Serie ausgemustert.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h – Inbetriebnahme: 22.03.1997
Wunderwerke der Technik mit futuristischem Design – das sind die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge der Serie 500. Vollgestopft mit einer Menge an technischen Finessen waren die allachsangetriebenen Hightech-Shinkansen dermaßen teuer, dass nur 9 der 16-teiligen Garnituren gebaut wurden. JR West betreibt die 300 km/h schnellen Sprinter auf den Tokaido- und Sanyo-Shinkansen. Jahrelang führten diese Züge die Bestenliste mit den höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten der Welt an.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h – Inbetriebnahme: März 1997
Für die schnee- und steigungsreiche Shinkansen-Strecke nach Nagano ließ JR East Mitte der Neunziger die Shinkansen-Baureihe E2 herstellen. Die acht- bzw. zehnteiligen, modernen und komfortablen Züge erreichen auf den Tohoku-Shinkansen bis zu 275 Stundenkilometer. Insgesamt 53 Garnituren wurden bis 2010 in Betrieb genommen, wobei die ältesten Fahrzeuge seit 2013 ausgemustert werden.
Rekord-Geschwindigkeit: 338 km/h – Inbetriebnahme: 13.03.1999
JR Central und JR West beschafften gemeinsam Ende der neunziger Jahre Shinkansen-Züge der Serie 700. Sie sind 20 Prozent günstiger als die Baureihe 500 und übernahmen in erster Linie die schnellen Nozomi-Dienste, bis sie dort von der neuen Version N700 abgelöst wurden. Zwischen Osaka und Hakata sind achtteilige Garnituren als "Hikari Rail Star" unterwegs. Auffallend ist die aerodynamisch gestalteten Kopfform, die an einen Entenschnabel erinnert und dem Tunnelknall entgegenwirkt.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h – Inbetriebnahme: 2001
JR East bestellte einen neuen, sechsteiligen Wartungszug, der von den Serienfahrzeugen des Typs E3 abgeleitet und Ende August 2001 ausgeliefert wurde. Der „East i“ ist für die Überprüfung von Oberbau und Oberleitungen auf den Tohoku-. Joetsu-, Yamagata- und Akita-Shinkansen vorgesehen. Ein weiterer, siebter Wagen kann in einen normalen Hochgeschwindigkeitszug des Typs E2 eingebaut werden. Die Höchstgeschwindigkeit des „East i“ beträgt 275 km/h.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 285 km/h – Inbetriebnahme: März 2004
JR Kyushu trat erst 2004 dem Club der schnellen Shinkansen-Züge bei. Hitachi stellte insgesamt 30 Garnituren der Shinkansen-Serie 800 her, die technisch für 285 km/h ausgelegt ist. Im alltäglichen Betrieb verkehren die Superzüge jedoch nur mit 260 Stundenkilometern. Da die Kyushu-Strecke sehr tunnelreich ist, wurde viel Wert auf ein ansprechendes Innendesign gelegt.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h – Inbetriebnahme: Juli 2007
Insgesamt 171 Züge der Shinkansen-Baureihe N700 sowie 13 nochmals verbesserte N700A werden seit 2005 von der Industrie an die Bahngesellschaften JR Central, JR West und JR Kyushu abgeliefert. Sie zeichnen sich durch eine hohe Beschleunigung, eine rudimentäre Neigetechnik sowie eine hohe Wirtschaftlichkeit aus. Mit 300 Stundenkilometern übernehmen sie die Nozomi-Leistungen und lösen mittelfristig die Serien 300, 500 und 700 ab.
Rekord-Geschwindigkeit: 398 km/h – in Betrieb von: 2005 bis 09.2009
Die Serie E954 mit dem Kunstwort „FASTECH 360 S“ war ein Versuchszug der JR East zur Untersuchung des Geschwindigkeitsbereiches von bis zu 405 km/h. Der Zug fiel äußerlich besonders durch die Notfallluftbremsen und dem lang gezogenden Endwagen-Design auf. Ziel war die Entwicklung von besonders leisen und effizienten Serienzügen für das Streckennetz der JR East.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h – Inbetriebnahme: 05.03.2011
Die Shinkansen-Züge der Serie E5 basieren auf dem Versuchszug FASTECH 360 S und sind die erste Neuanschaffung von JR East nach 14 Jahren. 59 zehnteilige Garnituren wurden bei Hitachi und Kawasaki bestellt. Den Plandienst nahmen die ersten Einheiten am 5. März 2011 auf und verbinden Tokio mit dem Nordosten Japans. Seit März 2013 sind die E5 mit bis zu 320 Stundenkilometer die schnellsten Shinkansen-Züge des Landes.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h – Inbetriebnahme: 16.03.2013
Im März 2013 ging eine neue Generation von Mini-Shinkansen-Zügen an den Start. Die Serie E6 ist eine Weiterentwicklung des Versuchszugs FASTECH 360Z und ersetzt sukzessive die älteren Fahrzeuge vom Typ E3. Sie pendeln zwischen den Städten Tokio und Akita, wobei sie zwischen der Landeshauptstadt und Morioka in Doppeltraktion mit der Shinkansen Serie E5 bis zu 320 km/h erreichen.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h – Inbetriebnahme: 15.03.2014
Insgesamt 47 Züge der Serie E7 und 24 vom Typ W7 wurden bisher von JR East und JR West bei einem japanischen Konsortium in Auftrag gegeben. Die zwölfteiligen Triebwagenzüge sind für den Betrieb im bergigen, schneereichen Terrain zwischen Takasaki und Kanazawa ausgerüstet. Der Plandienst begann im März 2014. Am 13.10.2019 zerstörten Fluten eines Taifuns zehn abgestellte Züge. Mit der Serie E7 wurde bereits autonomes Fahren bei geringer Geschwindigkeit erprobt.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 400 km/h – Baujahr: von 2017 bis 2019
Der ALFA-X ist ein Shinkansen-Versuchszug der JR East. Mit ihm werden neue Komponenten getestet, die den Zug noch schneller, leiser, sicherer und komfortabler machen sollen als die aktuellen Serienzüge E5. Die Serienzüge werden zwischen Sapporo und Tokio mit bis zu 360 km/h verkehren.
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h – Inbetriebnahme: 16.03.2024
Insgesamt 15 Shinkansen-Züge der Baureihe E8 ersetzen nach und nach die Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ E3. Einsatzgebiete sind die Tohoku- und Yahagata-Shinkansen. Die Fahrzeuge sind für die schnee- und kurvenreichen Strecken optimiert und versprechen einen hohen Komfort. Der Fahrgastbetrieb mit den ersten Einheiten startete am 16.03.2024.
Insgesamt 25 Hochgeschwindigkeitszüge
Interessante Links zum Shinkansen auf dieser Website